
Dressurtraining
Das Dressurtraining eines Dressurpferdes kann im Grunde erst beginnen, wenn das Pferd eine zwei jährige Grundausbildung hinter sich hat. Diese Grundausbildung sollte im Grunde jedes Pferd bekommen bevor es in eine bestimmte Richtung spezialisiert wird. In dieser Grundausbildung wird das Pferd an Sattel, Zaumzeug und Reiter gewöhnt. Es lernt das Gewicht de Reiters zu tragen und baut die dafür nötigen Muskeln auf. Erst wenn es genügend Kraft und Kondition aufgebaut hat, die Hilfen des Reiters versteht und sich mit Reiter im Gleichgewicht in allen Grundgangarten bewegen kann, sollte das Dressurtraining beginnen.
Im Vordergrund des Dressurtrainings stehen immer der Ausbau und die Entwicklung der natürlichen Gänge. Die Arbeit sollte für Pferd und Reiter gleichermaßen abwechslungsreich sein. So kann das Pferd sowohl an der Longe, als auch bei der Dressurarbeit in der Halle oder auf dem Reitplatz, und auch bei Ausritten in Begleitung eines erfahrenen Pferdes Kondition aufbauen und die Hilfen des Reiters immer besser verstehen. Wenn das Pferd die Hilfen des Reiters kennt und versteht und wenn es genügend Muskulatur und Kondition aufgebaut hat können in den folgenden Monaten folgende Punkte trainiert werden:
- Schwung
- Rhythmus und Gleichgewicht
- Durchlässigkeit
- Gerade-gerichtet-Sein
- Vollständige Annahme des Gebisses
- Gehorsam
- Entwicklung und Ausbau der Gangarten
Diese einzelnen Trainingsgrundlagen erreicht man durch Tempounterschiede in den einzelnen Gangarten, viel Zirkelarbeit, Schlangenlinien und häufige Seitenwechsel. Das Pferd wird durch die verschiedenen Übungen gymnastiziert und kann die benötigten Muskeln aufbauen. Die Sehnen und Bänder des Pferdes werden dabei gleichzeitig trainiert und dabei immer geschmeidiger und gleichzeitig kräftiger.
Wenn das Pferd nach einer Weile gut trainiert ist und durchlässig in allen Gangarten läuft, kann der Reiter beginnen vom leichten Sitz zum Aussitzen überzugehen. Sollte das Pferd dabei jedoch steif werden und sich verkrampfen sollte man sofort wieder im leichten Sitz trainieren. Dann hat das Pferd doch noch nicht genügend Muskeln um den Reiter voll abzufangen. In diesem Fall sollte man mit dem gymnastizierenden Training fortfahren und die Muskeln weiter trainieren.
Kann das Pferd auch den aussitzenden Reiter gut auffangen und läuft weiterhin harmonisch und schwungvoll können schwierigere Übungen wie beispielsweise Seitengänge, Vor- und Hinterhandwendungen in das Training mit einfließen.
Natürlich möchte jeder ambitionierte Dressurreiter auch irgendwann zeigen was er kann und sich mit anderen Reitern auf einem Turnier messen. Die Voraussetzungen für die Teilnahme an dem ersten, kleineren Turnier sind folgende:
- Das Pferd muss locker und entspannt in allen Gangarten laufen, dabei gute Aktion der Hinterhand zeigen und gehorsam an den Hilfen stehen
- Die Handwechsel sollten sauber und fließend sein
- Das Pferd muss ein gleichmäßiges Tempo gehen können
- Alle Grundgangarten sollten gerade und taktrein geritten werden können
- Beherrscht das Pferd schon raumgreifende Trabtritte ist das ein weiterer Vorteil
Damit das Turnier möglichst problemlos verläuft, sollte das Pferd im Training schon einen Schritt weiter sein, als es auf dem Turnier gefordert wird. So wird eine Überforderung durch den zusätzlichen Stress auf dem Turnier vermiedene. Hat man sich und das Pferd gut vorbereitet steht der Teilnahme an dem ersten Dressurtturnier nichts mehr im Wege.